Caro Caspers
'hineingeboren'
Kunst im Rathaus Altenahr
19.November bis 29.Dezember 2016
Die 1978 geborene Caro Caspers lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Trier.
Ihre Arbeit bezeichnet sie bewusst als Fotokunst - sie kombiniert klassische Fotografie mit digitaler Bildbearbeitung und schafft so Werke ganz besonderen Ausdrucks. In ihren Composings bewegt sich Caspers zwischen Surrealismus und Wirklichkeit.
In der Ausstellung präsentiert sie die ersten Bilder ihrer neuen Werkreihe 'hineingeboren', die nicht nur die zentralen Themen Schwangerschaft und Geburt beleuchtet, sondern vielmehr die umgebenden Aspekte.
" Wir werden geboren - gleich gut, gleich rein, ehrlich und echt . Wir werden hineingeboren in die Welt - unter ungleichen Umständen und in ungleiche Umstände. Die folgenden Jahre sind unser Leben. Es macht uns zu dem Menschen, der wir sind. "
Diese Werkreihe wächst stetig in den nächsten Jahren. Korrespondierend präsentiert sie die Bilder zum Teil auf Untergrund, der über Jahre gewachsen ist. Holz schlägt als traditioneller Malgrund eine Brücke zum neuen Medium Digitalfotografie.
Umrahmt wird die Werkreihe von Bildern der Jahre 2011 bis 2015, die das breite Spektrum der Künstlerin zeigen.
Fotoausstellung von Sabine A. Hartert vom 13.5.-2.7.2016
"Zwischen GRÜN und ROT"
Kinetische Kunstobjekte von Christoph Steeger
„Und sie bewegt sich doch“
Bei der Begegnung mit den Objekten von Christoph Steeger wird man hineingezogen in Abläufe, in kleinere Aktionen, welche die Objekte automatisch ausführen. Manchmal laden sie aber auch dazu ein, eine Bewegung in Gang zu setzen: Knöpfchen drücken erwünscht! – Das hat vordergründig einen gewissen Erlebnischarakter. Man will wissen was das Ding kann und der Technikinteressierte will wissen wie es konstruiert ist. Insoweit kommen die Werke etwas spielerisch daher und das Herumspielen mit Mechanik und Elektrik ist nach eigener Aussage auch ein Teil des Antriebes für den Künstler. Aber er nennt seine Objekte auch „poetische Maschinen“ und verweist damit auf die Bedeutungsebene jenseits der Erscheinung. “kinetai kai re ta panta“ – „es wird bewegt und alles fließt“, heißt es beim griechischen Philosophen Heraklit, der davon ausging, dass die sichtbare Bewegtheit der Ausdruck eines ständigen Fließens, eines universellen Werdens und Vergehens ist. Wer sich aber im stetigen Werden beheimatet, befreundet sich mit dem Vergehen, auch mit dem eigenen, und es wird leichter. So will der Künstler seine Werke auch als „leicht“ verstanden wissen. Ein mechanischer Kopf, der die Zunge herausstreckt, oder eine Flasche, die betrunken wankt, erscheinen humorvoll, ein verlangsamter Rotor mit Federfächern erzeugt leichte Luftzüge. Dabei geht es dem Künstler auch um die Dramatik der Abläufe. So entlädt sich die Energie einer andächtigen Drehung in einem ruckartigen Abrutschen, Auffächern und Auspendeln bei einem befiederten Rotor und ähnlich bei einem Objekt aus zwei Granitblöcken mit dem Titel „Tektonik“, bei dem sich die Brocken gemächlich spalten um dann krachend aufeinander zu schlagen. Andere Objekte fordern vom Betrachter, dass er still und mit etwas Ausdauer verweilt und genau hinschaut, weil die Bewegung anders nicht wahrzunehmen ist.
Christoph Steeger studierte Bildhauerei an der FH-Köln und wurde 1989 Meisterschüler von Prof. Anton Berger. Zeitgleich schuf er Bühnenbilder für den modernen Tanz und arbeitete bis zum Ende der Neunziger Jahre als freischaffender Künstler in Köln bis er eine Laufbahn als Film-und Fernsehausstatter begann. Seit 2012 lebt er in Berg- Krälingen.